Der Zahnarztpraxis Saupe & Schwarz lag jüngst ein äußerst kurioser Behandlungsfall vor: Braunbär-Dame Carla vom Wildpark Johannismühle musste ein Zahn gezogen werden. Gesagt getan! Wie die Bärenzähne-Ziehen verlaufen ist, erfahren Sie im Folgenden.

In der Regel sieht die ruhige und sichere Karriere als Zahnarzt keine Begegnung mit wilden Raubtieren vor. Aber das Leben verläuft selten in geregelten Bahnen und wenn alles möglich sein kann, geschehen manchmal Dinge, die man sich nie erträumt hat. So kam es, dass das Team der Zahnarztpraxis Saupe & Schwarz einen äußerst felligen, scharfzahnigen, waschechten Braunbären als Patienten behandeln durfte.

Ein Zuhause für Zirkus-Veteranen

Der Wildpark Johannismühle hegt und pflegt neben diversen Wildarten auch echte Raubtiere, darunter Löwen, Wölfe und Braunbären. Letzteren dient der Wildpark als eine Art Gnadenhof: Die Bärendame Carla war in den 1980er Jahren tierisches Ensemble-Mitglied im Staatszirkus der DDR. Als sich die Zirkuskompanien auflösen mussten, wurde Carla mitsamt ihren scharfzahnigen Kolleginnen und Kollegen durch den Wildpark vor dem Tod bewahrt. Jetzt koexistieren Bär und Wolf auf mehreren Hektar Wald und können mit viel Abstand und viel Zaun besichtigt werden.

So kam der Bär auf den Zahnarztstuhl

Carla erging es wie vielen Menschen im höheren Alter, denen die Zahngesundheit zu schaffen macht. Gleich mehrere Zähne gilt es der Bärendame zu ziehen. Denn bei Zähnen geht es Bär und Mensch gleich: Hat die Karies den Wurzelkanal erreicht, entsteht durch die Bakterien eine Entzündung die bis zur Blutvergiftung führen kann. Carla musste also möglichst schnell auf den Zahnarztstuhl – schneller als Termine bei den eigentlich zuständigen Kollegen frei wurden.

Kurzerhand schrieb das Wildpark-Team die Zahnarztpraxis Saupe & Schwarz an und organisierte einen Termin für die pelzige Patientin mit offensichtlichem Zahnweh. Jedoch kam der Bär nicht zum Menschen, sondern der Mensch zum Bär: Mit mobilen Equipment machte sich das Zahnarztteam auf den Weg, um erfolgreich mehrere Bärenzähne zu ziehen – die Bärin selbstverständlich unter Vollnarkose gesetzt.

Ein schwieriges Unterfangen

Leicht war die Prozedur jedoch nicht. Da Menschen deutlich zierlicher als Braunbären gebaut sind, fallen die Gerätschaften entsprechend klein aus. Der sechs Zentimeter lange Zahn ließ sich mit den herkömmlichen Zahnzangen äußerst schwer greifen. Erst nach etwa einer Stunde und viel weggefrästen Knochen konnte der morsche Übeltäter glücklicherweise entfernt werden. Carla geht es wieder gut, muss aber wahrscheinlich dieses Jahr nochmal unters Messer.

Normalerweise pflegen wir für unsere Patienten höchste Diskretion, aber wahrscheinlich wird uns Carla das wenig übelnehmen, wenn wir ein paar Impressionen unserer kuriosesten Zahnbehandlung teilen.

Carla vor ihrer Behandlung
Die Bärin wird unter Vollnarkose gesetzt.
Der Kiefer der Bärin muss zunächst geröntgt werden.
Die Operation ist im Gange.
Dieser riesige Bärenzahn hat ausgedient.
Geschafft!

Wir hoffen, Ihnen hat die Lektüre unseres Abenteuers Spaß gemacht!

Alles Gute wünscht,

Ihre Zahnarztpraxis Saupe & Schwarz