Abschließen oder nicht abschließen? Lohnt sich eine Zahnzusatzversicherung überhaupt? Diese Fragen stellen sich vor allem gesetzlich Versicherte, denen die Regelversorgung oft nicht ausreicht. Gerade in Hinblick auf hochwertigen aber teuren Zahnersatz, ziehen viele eine Zahnzusatzversicherung in Betracht.

lohnt sich eine zahnzusatzversicherung

Lohnt sich eine Zahnzusatzversicherung nun?

Private Zahnzusatzversicherungen sind im Trend. In den letzten zehn Jahren hat sich die Anzahl abgeschlossener Policen von 7,8 Millionen auf 15 Millionen verdoppelt. Die Ursache liegt den in 2005 inkraftgetretenen Leistungskürzungen in den gesetzlichen Krankenversicherungen zugrunde. Jene richten die Kostenübernahme nach folgender Regel: Die Behandlung durch den Zahnarzt muss “ausreichend” und “zweckmäßig” sein. So zumindest steht es im SGB V (Fünftes Buch Sozialgesetzbuch). Die freie Übersetzung dieses Paragraphen wäre wohl etwa “das Beste fürs Günstigste”, weshalb nur graue Amalgamfüllungen statt elegant unauffälliger Keramikfüllungen vollständig bezahlt in den Backenzahn gelangen. Zahnärztliche Behandlungen, die über die Regelversorgung hinausgehen, sind aus eigener Tasche zu zahlen. Zahnzusatzversicherungen setzen an dieser Stelle an. Sie springen ein, wenn Behandlungen anfallen, die der Kassenpatient teilweise oder vollständig zahlen muss: etwa die professionelle Zahnreinigung, bestimmte Zahnfüllungen oder fester Zahnersatz. Vor allem letzterer entpuppt sich als besonders teure Angelegenheit, die jedoch die einzige Alternative zur losen Brücke oder Prothese ist.

Im Alter manövriert sich die Zahnersatz-Frage zum vorherrschenden Thema in der Zahngesundheit und die teuren, künstlichen Zahnwurzeln punkten als vorteilhafteste Methode. Nur befindet sich nicht in jedem Sparstrumpf das nötige Kleingeld, sodass die Zahnzusatzversicherung sich für viele gesetzlich Versicherte als sinnvolle Lösung anbietet. Die Frage “Lohnt sich eine Zahnzusatzversicherung?” lässt sich daher erst einmal positiv beantworten. 

Zahnzusatzversicherung abschließen, wenn die Zähne noch gesund sind

Wichtigste Regel: Die Zähne sollten beim Abschluss noch größtenteils intakt sein. Die Patienten müssen gegenüber der Versicherung ihren Zahnarzt von der Schweigepflicht entbinden. Daher ist es zwecklos, schon bestehende Probleme beim Eintritt zu verheimlichen. Diese Regelung gilt altersübergreifend. Wer mit ende 50 noch Zähne besitzt, die gut in Schuss sind, kommt mit Sicherheit in einer Police unter (wahrscheinlich aber mit höherem Monatsbeitrag). Wessen Gebiss schon mit Ende 20 einer Baustelle gleicht, wird trotz jungem Alter Schwierigkeiten haben. Zudem sehen die Verträge eine Wartezeit von mehreren Monaten vor, bis es zu einer teilweisen Kostenübernahme kommt. Viele Anbieter bezahlen zudem erst nach einigen Jahren die Leistungen vollständig.

Übrigens ist auch bei einer Zahnzusatzversicherung das sorgfältig gepflegte Bonusheft goldwert, da manche Versicherer noch mehr Kosten übernehmen.

Nach Art der Schadensversicherung oder Lebensversicherung?

Wer nun frohen Mutes den Schritt der privaten Zahnzusatzversicherung wagen möchte, sieht sich leider mit einem regelrechten Dschungel an Zahnzusatzpolicen konfrontiert. Welcher Tarif der geeignetste und fairste ist, lässt sich auf den ersten Blick schwer erkennen. Zunächst müssen Versicherunsgwillige wissen, dass sich die Beiträge nach zwei verschiedenen Prinzipien berechnen können: Nach Art der Lebensversicherung und nach Art der Schadensversicherung.

Nach Art der Schadensversicherung

Dieser meist üblichere Tariftyp behält sich vor, im Vertragsverlauf die Beiträge dem Alter entsprechend zu erhöhen. Auch im Fall einer allgemeinen Erhöhung der Gesundheitskosten, muss mit nach oben korrigierten Preisen gerechnet werden. Vor allem jüngere Menschen profitieren von den zunächst niedrigen Raten, müssen sich aber auf den entsprechendem Beitragsanstieg einstellen.

Nach Art der Lebensversicherung

Versicherte brauchen hier keine altersabhängigen Beitragserhöhungen befürchten, da von Anfang an so genannte “Alterungsrückstellungen” im zu zahlenden Betrag inbegriffen sind. Bedeutet: Ein Teil des monatlichen Beitrags wird für Rücklagen, die höhere Kosten im Alter decken sollen, verwendet. Das wiederum heißt, dass die Preise von Anfang an teurer sind. Doch auch diese Art der Zahnzusatzversicherung ist nicht hundertprozentig vor Erhöhungen gefeit. Sollten die Kosten im Gesundheitswesen ansteigen, wirkt sich das ebenfalls auf die monatliche Sollstellung aus. Und: Wer den Anbieter wechselt, darf die schon gezahlten Rücklagen nicht in die neue Police mitnehmen. Policen nach Art der Lebensversicherung sind also vor allem für langfristig Planende geeignet.

Angebote primär auf Zuschüsse für den Zahnersatz prüfen

Eine Zahnzusatzversicherung ist eine monatliche Investition, die sich später auch wirklich lohnen sollte. Interessierte kommen daher nicht drum herum, das Angebot gründlich zu studieren. Wichtigster Prüfstein ist der Zahnersatz, der mit Abstand die teuerste Leistung darstellt. Die Schlüsselfrage lautet: Was (Implantat, Krone, Wurzelbehandlung) wird wie umfangreich (50%, 75%, 100%) bezuschusst? Weitere relevante Zusatzleistungen sind Zuzahlungen für höherwertige Zahnfüllungen und Prophylaxe-Maßnahmen wie der professionellen Zahnreinigung. Häufig bieten die Versicherer flexible Angebote an, sodass jüngere Menschen ihren Tarif mehr auf Zahnerhalt auszurichten können, während ab mittlerem Alter die Investition in spätere Implantologie-Maßnahmen beginnt.

Nehmen Sie sich Zeit zum Vergleichen

Für gesetzlich Versicherte lohnt sich eine Zahnzusatzversicherung, es muss nur der passende Anbieter gefunden werden. Welche Art der Versicherung die besten Konditionen besitzt, lässt sich pauschal jedoch nicht beantworten. Tendenziell profitieren jüngere Menschen mehr von der Art nach Schadensversicherung. Die Beiträge sind einerseits noch niedrig und andererseits ist der Wechsel des Anbieters nicht so schmerzhaft, da es keine Rücklagen gibt, die wegfallen könnten. Mittlerweile gibt es eine Vielzahl an Vergleichsportalen, die bei der Entscheidungsfindung helfen. Etwa die WaizmannTabelle oder Stiftung Warentest (leider mit einer kleinen Gebühr verbunden). Zudem besteht die Möglichkeit, einen Versicherungsberater zu Rate zu ziehen, der den besten Tarif aushandelt. In jedem Fall muss die Suche früh beginnen, damit sich der Schritt in die private Zahnzusatzversicherung am Ende wirklich lohnen wird.

 

Gern können Sie sich bei weiteren Fragen an Ihren Zahnarzt in Teltow wenden, wir freuen uns auf Ihren Termin!

Ihre Zahnarztpraxis Saupe & Schwarz